Aus dem Leben eines Jungunternehmers

Ein Unternehmen von null auf zu starten ist eine große Herausforderung, insbesondere dann, wenn es das eigene ist und das eigene Geld drinnen steckt.

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Mit Cocoquadrat habe ich diesen Schritt gewagt  und Wien`s erstes Coworkcafé gegründet. Seit einem halbe Jahr haben wir die  Pforten in der Wiedner Hauptstraße 65 geöffnet und lernen monatlich dazu, wie unser Geschäft funktioniert. Katharina Klausberger von Shpock berichtet bei ihren öffentlichen Auftritten öfter, das ein Startup eine emotionale Hochschaubahn ist und du manchmal im Wochenrhythmus, wenn es heiß hergeht, im Tagesrhythmus zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt, schwankst. So geht es auch mir zu weilen.

Das Schöne am älter werden, ich bin 46,  ist, dass du dich selbst kennen lernst und auch die Chance hast, aus vielen Erfahrungen zu lernen. Eine Lernerfahrung von mir ist, dass geteiltes Leid halbes Leid ist und Glück, wenn du es teilst, sich vermehrt und nicht weniger wird. Viele Erlebnisse lassen sich besser verarbeiten, wenn du darüber sprichst bzw. schreibst. Daher möchte ich einmal im Monat über meine Erfahrungen als „Jungunternehmer“, nicht mehr ganz taufrisch, aber nicht minder ambitioniert und engagiert, in diesem Blog berichten.

Der November war für Cocoquadrat ein sehr guter Monat. Nach einem eher verhaltenen Start im Juli und August, haben wir uns im Team zusammengesetzt und überlegt, was wir tun können, um das Geschäft bei Cocoquadrat stärker anzukurbeln. Nachdem wir uns zu Beginn sehr stark als Coworkingspace vermarktet haben, haben wir unser Positionierung überarbeitet und verstehen uns nun als Coworkcafé, das sich an alle richtet, die einen kurzfristigen Arbeitsplatzbedarf brauchen, denen zu Hause die Decke auf dem Kopf fällt und die sich ihrem Homeoffice zu leicht ablenken lassen, oder die einfach den sozialen Kontakt vermissen. Flexibilität, bei uns gibt es keine Tages-, Wochen- oder Monatsbindung und Einfachheit, simples Checkin und Checkout via Webapp sind unsere USPs.

Hilfreich bei dieser Suche nach dem Sweet Spot im Markt, nach der erfolgsversprechenden Position war der Ansatz von Blue Ocean Strategy.

Als wir im Juni aufsperrten, glaubte ich, mit dem Umbau und der Betriebsstättengenehmigung sei das Wesentliche geschafft und die Kunden würden uns die Türe einrennen, wir liegen verkehrsgünstig, habe ein super Design und unser Team ist freundlich, kompetent und hochmotiviert. Mein erstes Learning, die Kunden kommen nicht von alleine. Seit 1. November kümmert sich Lucia um das Marketing und vor allem den Social Media Auftritt (FacebookTwitterInstagram). Wir konnten uns diese „Investition“ als Neugründung nur durch Umschichtung von Budgets leisten, und viele KPI haben positiv auf die Aktivitäten von Lucia und unsere Softrelaunch in Punkto Positionierung reagiert.

Wir konnten unsere Facebook Likes im Vgl. zum Oktober um 14 % steigern und liegen aktuell bei 1117 Likes (Stand: 12.12.2015) Das gleich gilt insgesamt auch für unseren Facebook Traffic. Facebook ist somit zu einem Hauptchannel für unsere Kommunikation geworden.

Screenshot Facebook Likes 12.12.2015

Sehr erfreulich hat sich auch die Anzahl unserer Registrierten User entwickelt, die unsere Webapp app.cocoquadrat.com nutzen.Wir liegen aktuell bei 729 registrierten Usern und sind von Oktober auf November um 24% gewachsen.

Im November haben 165 registrierte User unseren Coworkingbereich genutzt.

Ähnlich positiv auch die Entwicklung unsere Homepage www.cocoquadrat.com. Bei den Visitern eine Steigerung von 28%, bei den Seitenaufrufen von 36% jeweils im Vergleich zum Oktober.

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Sehr erfreulich hat sich auch die Nutzung unserer Besprechungsräume dank unseres Online Buchungstools cocoquadrat.youcanbook.me entwickelt. Hier konnten wir dank eines sehr günstigen Tools, rasch die Möglichkeit schaffen, unsere Räume online zu buchen.

Ich freue mich, dass die Maßnahmen, klare Positionierung und die vermehrten Social Media Aktivitäten von unseren Kunden positiv aufgenommen werden. Wir sind damit auf einem guten Weg. Von unserem ursprüngliche Businessplan sind wir damit weit entfernt und haben daher auch die Planung für 2016 an diese neuen Gegebenheit angepasst. Was für mich eine schmerzhafte Erfahrung ist. Ich muß mir eingestehen, dass ich zu ehrgeizig geplant habe. Dadurch brauchen wir auch mehr Geld, zum Glück konnte ich Investoren gewinnen, die weiter mitziehen und wie ich an die Idee glauben.

Der nächste Blogbeitrag erscheint Mitte Jänner.

Über den Author

Unternehmer aus Leidenschaft / Coach & Consultant mit Erfahrung / Business Angel aus Lust an Neuem -- mit über 20 Jahren Managementerfahrung in Toppositionen --

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